Zinsen, Dollar, Trump, Iran – Goldpreis auf Rekordfahrt
Gold fasziniert Menschen. Seit Tausenden Jahren zieht uns das glänzende Edelmetall in seinen Bann. Doch nicht nur für die Herstellung von Schmuck oder Münzen spielt Gold eine große Rolle, neben technischen Anwendungen wird es vielmals als krisensichere Anlage betrachtet. Denn Gold verspricht eine an einen Börsenwert gekoppelte Sicherheit. Auch wenn der Wert von Gold sehr volatil ist und Kursschwankungen oft auf äußere Einflüsse zurückzuführen sind, hat es sich besonders in Krisenzeiten als wertstabil erwiesen und dient vielen als sichere Anlage in unsicheren Zeiten.
Goldbarren als Anlage können eine sinnvolle Ergänzung im Depot sein (Foto: © darknightsky – stock.adobe.com)
Aktuell, also im Spätsommer 2019, steht das Gold bei über 1500 Dollar je Feinunze und scheint auch weiterhin zu steigen. Bisher war Gold nur einmal so wertvoll, erhebliche Anstiege sind erst in diesem Jahrhundert zu spüren. 2009 hat das Gold zum ersten Mal den Preis von 1000 Dollar je Feinunze (eine Feinunze entspricht 31,1 Gramm) überschritten. Davor lag er jahrzehntelang bei unter 700 Dollar pro Feinunze, zum großen Teil sogar bei unter 400 Dollar. Sein bisheriges Maximum erreichte der Goldpreis im Jahr 2011, wo er kurz auf über 1800 Dollar je Feinunze stieg.
Das letzte Mal bewegte sich der Goldpreis im Jahr 2013 auf dem Stand von 1500 Dollar. Für diesen Wiederanstieg gibt es vielfältige Ursachen, die wir hier etwas genauer unter die Lupe nehmen wollen.
Donald Trump und der Brexit
Gold ist eine Krisenwährung. Bei politischer Unruhe wächst zugleich auch immer die Unruhe an den Finanzmärkten. Investitionen sind in diesen Zeiten meistens sehr gering, die Wirtschaft wächst nicht wie gewohnt und die Märkte sind verunsichert. Diese Unsicherheit überträgt sich auch auf die Anleger, da einige Finanzprodukte als nicht krisensicher gelten und damit nicht attraktiv sind. Und auch, wenn es schon immer Krisen auf dieser Welt gab: die aktuellen politischen Ereignisse gewinnen vor dem Hintergrund einer fortgeschrittenen Globalisierung zunehmend an globaler Bedeutung und beschäftigen die Märkte weltweit.
Zum einen ist da natürlich der Brexit zu nennen. Die Briten haben sich demokratisch für den Austritt aus der europäischen Union entschieden, jedoch herrscht auch über drei Jahre nach dieser Entscheidung noch keine Klarheit über die Art und vor allem die Konsequenzen eines britischen Austritts. Zähe Verhandlungen und immer neue Rückschläge haben die britische Regierung in zahlreiche Krisen gestürzt, die wirtschaftliche Lage in Großbritannien ist mehr als angespannt und überträgt sich auf den Rest des Kontinents. Wie sehr sich die Situation im Falle eines „harten“ Brexit ohne Deal mit der EU auf den Goldpreis auswirken wird, bleibt abzuwarten.
Und während Großbritannien mit seiner Zugehörigkeit zur EU ringt, bringt Donald Trump als Präsident der USA eine Krise nach der nächsten ins Weiße Haus. Während die Beziehungen zu Nordkorea wieder halbwegs normalisiert erscheinen, befindet sich Trump mit vielen anderen Ländern und Regionen im Streit. Selbst die Beziehungen zur EU und zu Deutschland scheinen dramatisch belastet, Anfeindungen von Trump sind von Armeeausgaben bis zu Zöllen spürbar.
Je schwächer der Dollar ist, desto höher steht das Gold (Foto: © Luftbildfotograf – stock.adobe.com)
Viel schwerwiegender ist jedoch das wirtschaftliche Verhältnis zwischen Trump und China dieser Tage. Beinahe täglich werden neue Strafzölle in Milliardenhöhe verkündet und durchgesetzt, von beiden Seiten scheint keine Entspannung des Konfliktes in Aussicht. Diese angespannte Lage wirkt sich unmittelbar auf die Wirtschaft dieser Länder und zugleich auf die gesamte Weltwirtschaft aus.
Als dritten Krisenherd kann man hier die Krise mit dem Iran anführen. Seit die USA einseitig das Atomabkommen gekündigt und den Iran mit schweren wirtschaftlichen Sanktionen belegt hat, spitzt sich die Situation gegenseitiger Anfeindungen stark zu. Diese Krise hat sich mittlerweile auf dem arabischen Kontinent ausgebreitet und betrifft unter anderem auch Saudi-Arabien und den Jemen. Zuletzt hat der angeblich iranische Angriff auf eine saudi-arabische Öl-Anlage für viel Aufruhr und Aufregung an den Märkten gesorgt. Unter diesen Umständen, die Liste weltweiter Krisen könnte man wohl noch ewig fortführen, scheint vielen die Anlage in Gold als sicherer als in klassische Finanzprodukte.
Niedrige Zinsen und ein schwacher Dollar
Seit Jahren machen die Fed (Amerikanische Notenbank) und die europäische Notenbank Schlagzeilen mit Niedrigzinsen. Banken können sich sehr günstig Geld leihen, welches sie wiederum ihren Kunden zur Verfügung stellen und damit die Wirtschaft ankurbeln sollen.
Diese Politik der niedrigen Zinsen hat aber den Nachteil, dass Sparer kaum noch Zinsen erhalten und die Anleihen keine großen Renditen mehr abwerfen. Staatsanleihen können sogar einen Negativzins besitzen. Die Investition in Gold wird dadurch wieder attraktiv, obwohl Gold keine Zinsen bringt. Im Vergleich zu anderen Finanzprodukten können durch Gold, so die Hoffnung der Anleger, aber höhere Renditen erwirtschaftet werden.
Eine weitere Ursache für einen steigenden Goldpreis ist auch der schwache Dollar. Dieser hängt maßgeblich mit den niedrigen Zinsen der Notenbanken ab. Da Gold im Normalfall in Dollar gehandelt wird, wird dieses für ausländische Anleger ungemein attraktiver. Denn die Anleger kommen schon beim wechseln ihrer Währung in Dollar deutlich besser weg, als wenn der Dollar schwach ist.
Gold als Anlage
Viele Experten empfehlen eine Diversifizierung bei der Anlage. Neben klassischen Finanz- und Vorsorgeprodukten gehört also auch Gold ins Depot. Jedoch ist Gold ein hochspekulatives Edelmetall, sein Kurs unterliegt starken Schwankungen und äußeren Einflüssen. Der Großteil einer Anlage sollte also nie aus Gold oder Edelmetallen alleine bestehen, jedoch kann Gold gerade in krisenreichen Zeiten eine sinnvolle Ergänzung der eigenen Anlage darstellen.
Der südafrikanische Krugerrand ist bis heute eine der beliebtesten Anlagemünzen (Foto: © Matt Light – stock.adobe.com)
Wer überlegt, jetzt in Gold einzusteigen und auf eine Kurserhöhung hofft, sollte sich genauestens über Gold und seine Marktmechanismen auseinandersetzen. Sicherlich kann das auch finanziell lohnend sein, es sollte jedoch immer bedacht werden, dass der Kurs von Gold nicht nur stark steigen, sondern auch stark fallen kann. Ein Blick auf die historischen Kurse hilft bei der Einschätzung der aktuellen Entwicklung des Kursanstiegs.
Wer in Gold investieren möchte, sollte sich auf (handelsfähige) Goldbarren oder Goldmünzen fokussieren. Wichtig ist auch ein Vergleich der Preise beim Kauf von Gold. Viele Anbieter und selbst manche Banken geben Gold zu überteuerten Preisen aus, sodass Kursanstiege erstmal den überteuerten Kaufpreis ausgleichen und keinen Gewinn bringen.
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